Weltkulturerbe Donaulimes und das Kastell Boiodurum #
Wir haben es geschafft: Der Donaulimes wird UNESCO-Welterbe! Mit diesen Worten1 verkündete der ehemalige Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Bernd Sibler, am 30. Juli 2021 die offizielle Annahme des trinationalen Antrags Deutschlands, Österreichs und der Slowakei zur Aufnahme der jeweiligen Teilstücke des Donaulimes in die Weltkulturerbeliste. Zusammen mit dem bereits 2005 aufgenommenen Obergermanisch-Raetischen Limes und dem Niedergermanischen Limes sind damit die „Grenzen des Römischen Reiches […] von Schottland bis in die Slowakei als Welterbe anerkannt.“2 Der Donaulimes als Flussgrenze ist dabei der östlichste Teil der ehemaligen Nordgrenze des Imperium Romanum und wurde erst in der claudisch-neronischen Zeit mit kleineren Truppenlagern, die zur Überwachung der jeweiligen Grenzabschnitte dienten, versehen3. Beispiele hierfür sind die Kastelle in Weltenburg, Osterhofen, Künzing und auch in Passau. Gerade Überreste von solchen römischen Stationierungen sind es, die nun in die Welterbeliste als Stätten aufgenommen wurden - für Passau wurden drei Orte gewählt: das Kastell Batavis in der Altstadt, das Kastell Boiotro in der westlichen Innstadt und der Burgus-Wachturm in Haibach. Ein vierter Ort – das Kastell Boiodurum im östlichen Teil der Innstadt, nahe der ehemaligen Kirche St. Ägidius – musste aus Eigentümergründen aus dem Antrag gestrichen werden4. Trotzdem ist auch dieses Kastell in der geschichtlichen Entwicklung Passaus von enormer Bedeutung und brachte bis heute zahlreiche Funde hervor. Aus diesem Grund ist es trotz der fehlenden Auszeichnung als Weltkulturerbe notwendig, diese Stätte nicht zu vernachlässigen und in Vermittlungsoffensiven mitzudenken.
Das Kastell Boiodurum5 als das erste der drei im Gebiet des heutigen Passaus liegenden Kastelle wurde wohl um 90 n. Chr. in Holz-Erde-Bauweise am südlichen Innufer auf Höhe des Zusammenflusses von Donau und Inn errichtet6 und im 2. Jahrhundert mit Steinmauern und Gräben befestigt7. Als Besatzung der knapp 1,2 - 1,4 ha großen, rechteckigen Anlage8 wird ein Numerus mit einer Truppenstärke von knapp 300 Mann oder möglicherweise die Cohors V Breucorum Equitata Civium Romanorum vermutet9. Neben dem Kastell gab es auch eine Zivilsiedlung (lat.: vicus10), in welcher normale Bevölkerung und Angehörige der stationierten Soldaten lebten. Sowohl das Kastell als auch der vicus waren wohl mindestens bis Mitte des 3. Jahrhunderts bewohnt11.
Der heutige – immer noch beschränkte – Wissensstand über Boiodurum stützt sich auf einige wenige Ausgrabungen des 20. Jahrhunderts. Systematische Ausgrabungen und Schnitte des Gymnasiallehrers Franz Joseph Engel konnten in den Jahren 1904 bis 1911 große Teile der Überreste des Kastells aufdecken12 und wurden durch eine 1955 unter der Leitung von Dr. Hans Schönberger durchgeführte Ergänzungsgrabung bestätigt und ausgeweitet13. Durch Notgrabungen der 1980er Jahre verdichteten sich die Kenntnisse weiter, jedoch ist noch immer vieles in Bezug auf das Kastell unsicher14.
Fibeln #
Im Zuge der Grabungen im Kastell Boiodurum machte man zahlreiche Kleinfunde, unter denen sich auch die im Sommersemester 2022 im Rahmen einer studentischen Projektarbeit digitalisierten Fibeln befinden15.
Römische Fibeln #
Fibeln, auch Gewandspangen genannt, hatten primär die Funktion Gewänder zu verschließen bzw. zusammenzuhalten16 und sind vergleichbar mit heutigen Sicherheitsnadeln. Da sie aber im Gegensatz zu ihren modernen Äquivalenten meist deutlich sichtbar im Hals- oder Brustbereich getragen wurden, werden sie auch als Schmuck, Repräsentationsobjekt oder Statussymbol eingeordnet und waren in ihrem Design modischen und kulturellen Besonderheiten unterworfen17. Aus heutiger Sicht lassen sich daher nicht nur sozio-kulturelle Phänomene vergangener Gesellschaften anhand von gefundenen Fibeln rekonstruieren, auch ist eine zeitliche Einordnung der Fibeln in bestimmte historische Kontexte möglich18.
Trotz regionaler und zeitlicher Variationen existieren übergreifende Merkmale des Aufbaus, die konstant bleiben19 (vgl. Abb. 1): So bestehen Fibeln immer aus einer Nadel und einem Bügel oder einer Scheibe; die Konstruktion kann ein- oder zweigliedrig sein. Der Punkt, an dem die Nadel am Bügel befestigt ist, nennt sich Kopf, die andere Seite wird als Fuß bezeichnet. Die optionale, hier befindliche Auflagefläche für die Nadel heißt Nadelhalter oder Nadelrast. Bezüglich der Befestigung der Nadel am Bügel lassen sich mehrere Konstruktionsarten klassifizieren: 1. Eine lose Nadel, die in den Bügel eingehängt ist; 2. eine fest mit dem Bügel verbundene Nadel (eingliedrige Konstruktion); 3. eine per Spirale verbundene Nadel; 4. eine Nadel in einem Scharnier.
Je nach Ausprägung der verschiedenen Merkmale/Bestandteile lassen sich Fibeln in verschiedene Klassen einordnen, z. B: kräftig profilierte Fibeln, Spiralfibeln, Scheibenfibeln, figürliche Fibeln und viele weitere20.
Die Passauer Fibeln aus Boiodurum #
Fibeln waren unter den Kleinfunden des Passauer Boiodurum eher selten, der Stadtarchäologe Dr. Thomas Maurer bezeichnete die Anzahl in einem Gespräch als erstaunlich gering. Die Passauer Fibeln waren also kein „Allerweltsfund“, sondern es handelt sich um besondere Stücke.
Für den Rahmen des hier dokumentierten Projekts wurden acht der bisher kaum erschlossenen Fibeln aus dem Kastell ausgewählt21 (vgl. Abb. 2). Von den ausgewählten Bronzefibeln sind nur drei vollständig erhalten, beim Großteil fehlt hingegen die Nadel sowie die Spiralkonstruktion. Hauptsächlich handelt es sich bei den Exemplaren um kräftig profilierte Fibeln, was wohl daran liegt, dass diese From „d i e Fibel des 2. Jahrhunderts nach Chr.“22 war.
Dr. Hans Schönberger, der in seiner Publikation zu Boiodurum im Jahr 1956 die bisher einzige umfassendere Einordnung verschiedener Kleinfunde aus dem Passauer Kastell vornahm und mit seiner Arbeit maßgeblich zum heutigen Erkenntnisstrand beitrug, ordnet zwei von ihnen, die Fibeln 6 und 7, dem Typ A73 zu23 – eine Form, die sich durch einen gefüllten Nadelhalter und zweigliedrige Konstruktion auszeichnet24. Analog dazu handelt es sich wohl auch bei den Fibeln 1 und 9, die Schönberger nicht einordnete, um diesen Typ. Die ebenfalls von Schönberger erwähnte Fibel 8 ist eine Kniefibel mit halbrunder Kopfplatte und oben verlaufender Sehne (Typ A247). Nicht klar ist, ob deren Kopfplatte mit Mustern verziert (Typ A247 Jobst Varianten D oder E) oder schlicht gehalten ist (Typ A247 Jobst Variante C)25. Fibel 4 ist eine Fibel mit Spiralkonstruktion, deren Einordnung sich recht schwer gestaltet. Auffällig ist in diesem Fall die Spitze an der Kopfseite der Spange, die in ihrer Form fast an eine Zwiebelknopffibel erinnert, doch fehlen die anderen Merkmale dieser Art. Jedoch könnte es sich möglicherweise um eine schwach profilierte Fibel handeln, eine Form die „durch Verflachung oder Verschwinden der kräftigeren Profilierung“26 entstanden ist. Genauer wäre eine Einordnung in Gruppe V, Serie 4 „Fibeln mit verkümmertem Kopf, aber sonst wie Gruppe IV; Spirale unbedeckt mit umgelegter Sehne“ möglich, da hier die Merkmale zutreffen27. Interessant sind die beiden Pferdchenfibeln, die als figürliche, vollplastische Fibeln charakterisiert werden können, was bedeutet, dass der gesamte Bügel in abstrahierter Weise eine Pferdefigur bildet: Dafür sind normalerweise die Vorderbeine zu einem Bein zusammengefasst und enden im Nadelhalter, die Hinterbeine sind an der Spirale befestigt28. Während dies für Fibel 2 zutrifft – obwohl vermutlich ein Teil der Vorderbeine und der Nadelhalter fehlen –, ist bei Fibel 3 die Abstraktion noch gesteigert; hier gibt es keine Hinterbeine und der Körper ist stark vereinfacht. Trotzdem sind beide durch die Ausprägung des Pferdekopfes am Fußende, die Gestaltung der Mähne durch Kerben, und eine angedeutete Schirrung/Sattelung deutlich als Pferdchen zu erkennen.
Digitalisierung der Fibeln #
Neue Technologien und Fortschritte in der Digitalisierung eröffnen heutzutage immer weitere Möglichkeiten, unter anderem für die Kulturbewahrung und -erforschung. Auch für die Fibeln bietet sich die digitale Erfassung an, um sie trotz ihrer Fragilität und erodierenden Oberflächen für ein interessiertes Publikum erhalten zu können, interaktivere und genauere Betrachtung zu ermöglichen sowie bessere Chancen in der Erforschung zu eröffnen. Daher wurden sie im Labor für Kulturgutdigitalisierung des Lehrstuhls für Digital Humanities mittels zweier Methoden digitalisiert: Zuerst wurden 3D-Modelle der Objekte mit dem industriellen Blaulichtscanner Artec Space Spider29 (kurz: Artec) erstellt und schließlich hochauflösende Fotografien angefertigt.
Methodik und Prozess #
Die fotografische Erfassung der Fibeln wurde mithilfe der Reprostation (Reproduktionsstation) des Kulturgutdigitalisierungslabors durchgeführt. Die Kamera (in diesem Fall eine Canon EOS 5DS R) ist dabei an einer höhenverstellbaren Halterung montiert und senkrecht nach unten auf eine schwarze Unterlage gerichtet, auf welcher die Artefakte zur Digitalisierung platziert werden. Sämtliche Kameraeinstellungen (Blende f/11; Belichtungszeit 1,6 Sekunden; ISO-Filmempfindlichkeit 100; Brennweite 50 mm; kein Blitz) sowie die Höhe ihrer Befestigung wurden über alle Aufnahmen hinweg unverändert beibehalten, um bestmögliche Qualität und eine direkte Vergleichbarkeit der Fotos zu erreichen. Für eine einfache spätere Vermessung der Objekte und die Gewährleistung der Farbtreue wurde eine Farbkarte mit Maßleiste verwendet, neben der die Fibeln jeweils positioniert wurden. Dabei wurde auf eine bündige Ausrichtung geachtet, um das Ablesen der Fibelmaße zu erleichtern. Durch die Verwendung eines Fernauslösers am Rechner, der per Kabel mit der Kamera verbunden war, konnten Verwackelungen und versehentliche Änderungen der Kameraposition vermieden werden.
Die Erfassung der einzelnen Fibeln als 3D-Digitalisate erfolgte mittels des auf Blaulicht-Technologie basierenden Artec Scanners. Dieser portable, handgeführte Scanner mit einer Erfassungsgenauigkeit von 0,5mm ermöglicht eine präzise Erfassung kleiner Objekte mit feinen Details30. Dafür wird zum einen die Entfernung des Geräts zum Objekt mittels Triangulation berechnet und zum anderen ein „pattern of light“31, ein Lichtmuster, auf die Objektoberfläche projiziert. Wegen der Nicht-Planarität der Objekte kommt es zu Verzerrungen dieses Musters, die wiederum durch einen Sensor erfasst werden und schließlich zur Errechnung der Oberflächenform dienen32. Sowohl der Scan- als auch der Datenverarbeitungsprozess erfordern die Nutzung der proprietären Software Artec Studio 14 Professional, weshalb eine Kabelverbindung mit einem Rechner notwendig ist. Im Digitalisierungsprozess wurde jede Fibel zunächst vorsichtig mit Knetmasse auf einem Drehteller platziert und anschließend durch langsame Drehung des Tellers von allen Seiten gescannt (vgl. Abb. 3). Der Scanner selbst wurde dabei in einem Abstand von 20-30cm gehalten und möglichst wenig bewegt. In jedem Fall waren zwei überlappende Scans aus unterschiedlichen Perspektiven (durch Wenden des Objekts) mit je durchschnittlich 600 Einzelbildern (frames) notwendig, um die Spangen ganzheitlich erfassen zu können.
Nach Beendigung aller notwendigen Scans führt der Autopilot der Software durch verschiedene manuelle und automatische Bearbeitungsschritte, angefangen mit dem Entfernen des unweigerlich mitaufgenommenen Bodens und der Knetmasse, auf denen das Objekt je platziert wurde. Im zweiten Schritt wird eine Ausrichtung der verschiedenen Scans (alignment) entweder automatisch oder manuell durch Zuordnung korrespondierender Punkte vorgenommen. Nach diesem Arbeitsschritt wird von der Software das 3D-Modell errechnet, das schließlich noch mit weiteren Tools bearbeitet und zuletzt mit der vom Scanner aufgenommenen Textur versehen werden kann33.
Herausforderungen und Probleme #
Bei den gewählten Digitalisierungsmethoden ergaben sich verschiedene Probleme: So stellte bei der fotografischen Erfassung insbesondere die Platzierung der Objekte in einigen Fällen eine Herausforderung dar. Da die Fibeln eine zum Fuß hin spitz zulaufende Form besitzen, lagen sie oft schief oder fielen um, was eine Aufnahme von allen Seiten erschwerte. In einigen Fällen konnte dies durch die Platzierung auf kleinen Kugeln aus Knete ausgeglichen werden, bei manchen der Spangen war dies jedoch nicht möglich.
Mit weitaus mehr Herausforderungen war die dreidimensionale Erfassung verbunden. Auch hier stellte sich bei jedem Objekt die Frage nach der sinnvollen Platzierung für bestmögliches Tracking und höhere Überlappung der Scans. Besonders die filigrane Beschaffenheit der Fibeln führte dazu, dass sie sich nicht vertikal aufstellen ließen und immer wieder Lücken in den Scans durch zu geringe Überlappung entstanden, die später die Berechnung der finalen Modelle behinderten und eine erneute Erfassung erforderten. Zudem stellte sich trotz der Empfehlung des Scanners eigens für Kleinobjekte bald heraus, dass die Nadeln zu feingliedrig waren und nicht vom Scanner erkannt oder während des Scanvorgangs „verlorengingen“. Dies resultierte in fehlerhaften Modellen mit verschobenen oder mehreren Nadeln. Auch ergaben sich Probleme bezüglich des alignment / der Ausrichtung der Scans: Trotz Überschneidungen in den Scans konnte dieses zumeist nicht automatisch durchgeführt und musste daher manuell vorgenommen werden, was bei kleinsten Ungenauigkeiten sofort zu Fehlern im Endmodell führte. Des Weiteren stellten die beweglichen Nadeln der Fibeln 4 und 6 eine große Herausforderung dar, da Veränderungen in deren Stellung zu Fehlern im alignment und der Berechnung führten. Zuletzt seien die geringe Qualität der vom Scanner aufgenommenen Textur und die fälschliche Einberechnung der Knetmasse als Teil der dargestellten visuellen Oberfläche der 3D-Objekte als Problem dieser Methode genannt.
Ergebnisse und Verwendung #
Ergebnis der Digitalisierung sind pro Fibel ein 3D-Modell sowie eine Reihe von Fotos aus verschiedenen Perspektiven. Einzeln oder in Kombination sind diese Digitalisate sowohl für Forschungs- als auch für Wissensvermittlungs- und Ausstellungszwecke einsetzbar.
Allgemein wird durch die Digitalisierung der Schutz der Originale sowie der Zugriff für verschiedene Zwecke vereinfacht, da der Zugang ubiquitär erfolgen kann und keinen direkten Kontakt mit den Stücken erfordert. Dadurch kann eine Balance zwischen dem Anspruch auf Erforschung und Präsentation der Fibeln sowie dem auf Erhaltung der Objekte erreicht werden – beides ist unter Verwendung der Digitalisate in gewissem Rahmen möglich. Darüber hinaus wird durch die Zustandserfassung im digitalen Raum das Ziel einer nachhaltigen und zeitgemäßen Dokumentation der Objekte verfolgt. Zumindest im digitalen Raum können diese in Form von 3D-Modellen langfristig bewahrt und vor Zerstörung geschützt werden. Die digitale Dokumentation erhält somit in Kombination mit den zugehörigen Metadaten das Kulturgut selbst sowie das damit verbundene Wissen. Durch die Erfassung in Datenbanken entsteht in Kombination mit den anderen Funden ein strukturiertes und vernetztes Bild des Gesamtkontexts „Römerzeit in Passau“ in dem die Fibeldigitalisate als Puzzlestücke fungieren. Doch nicht nur die Abbildung eines solchen Fundstücks als ein kleiner Realitätsausschnitt der antiken Lebenswelt wird durch die Digitalisierung der Fibeln ermöglicht, sie eröffnet darüber hinaus den Weg zum Gewinn neuer Erkenntnisse: Im wissenschaftlichen Bereich ist durch die Möglichkeiten moderner 3D-Programme eine Vermessung, Querschnittsansicht und Detailbetrachtung der 3D-Digitalisate der Fibeln möglich. Dies ist insofern sinnvoll, da die aktuellen Maße durch Abmessungen von Fotos entstanden und daher recht ungenau sowie in drei Fällen unvollständig sind. Eine Vermessung am 3D-Objekt hingegen lässt sich sehr viel präziser und mit einer höheren Genauigkeit durchführen34 und daraus ergeben sich folglich Chancen für eine genauere Erforschung (auch einzelner Aspekte) und Einordnung der Objekte.
Im nicht-wissenschaftlichen Bereich lassen sich die Digitalisate hauptsächlich für Digital Public History sowie für Ausstellungszwecke einsetzen. So können die digitalen Repräsentationen für eine (digitale) Profilierung des Römermuseums Boiotro – und damit auch der Stadt Passau als verantwortliche Einheit – dienen. Außerdem ist eine Einbindung in bereits bestehende oder neue, ebenfalls digital ausgerichtete Kampagnen, möglich. Eine Idee der studentischen Projektgruppe ist beispielsweise die Entwicklung eines Konzepts zur Erstellung eines interaktiven Stadtrundganges, der die digitalen Aufnahmen eines Drohnenflugs über Passau mit den erstellten Fibel- und anderen Digitalisaten aus dem Römermuseum kombiniert. Online per QR-Codes abrufbar oder als Applikation auf dem Smartphone installiert, animiert ein solcher im besten Fall sowohl Einheimische als auch (Kreuzfahrt-) Touristen zu einem Besuch des Museums. Damit können u. a. die Fibel-Digitalisate durch ihren gezielten Einsatz im Marketing einen Beitrag zur Vermittlung von Wissen über die Römerzeit in Passau leisten.
Fazit #
Die Auszeichnung der Stätten entlang des Donaulimes als Weltkulturerbe hat eine sehr hohe Bedeutung und kann für die Stadt Passau besonders für den Tourismus als Aushängeschild dienen35. Allerdings ist „Weltkulturerbe sein“ auch immer mit Verpflichtungen und vor allem Verantwortung verbunden, denn „Schutz und Pflege, nicht Tourismus oder Forschung sind […] die Kerngedanken des Welterbe-Konzepts“36. Trotzdem muss aber neben der Erhaltung für zukünftige Generationen auch eine Präsentation des Objekts oder Themas für aktuelles, teils nicht-fachliches Publikum eine Rolle spielen37. Besonders bei unsichtbarem Welterbe, wie es der Donaulimes an vielen Stellen ist, ist dies herausfordernd – Rekonstruktionen (digital oder analog) sind dabei eine oft gewählte Herangehensweise, doch basieren sie in vielen Fällen hauptsächlich auf Vermutungen und können somit zu einer falschen Formung des Geschichtsbildes führen38. Daher ist gerade bei digitaler Aufbereitung von Kulturgut nicht nur content (Inhalte und Objekte selbst), sondern auch context (Ort und Art der Präsentation sowie Vernetzung mit anderen Objekten/Informationen) wichtig39. Eine Einbindung von Kleinfunden und Artefakten des betreffenden Ortes in einen übergreifenden lokalen oder regionalen Kontext ist insofern vorteilhaft, da sie in vielen Fällen einen direkteren Einblick in das Alltagsleben der Menschen der Vergangenheit ermöglicht. Auch lassen sich mehrere Kleinfunde miteinander in Beziehung bringen und können in Konzepte des Storytellings40 integriert werden. Gerade am Donaulimes, der heute von Donaurad- und -wanderwegen flankiert ist, können so auch Touristen, die eigentlich aus anderen Gründen in der Gegend sind für das Welterbe begeistert werden.
Im spezifischen Passauer Kontext bieten unter anderem die Fibeln einen guten Zugang zum doch recht komplexen Thema „Römer in Passau“. Als Digitalisate bereitgestellt und in verschiedenen Umgebungen mit narrativen Aspekten – erzählenden Kontextinformationen unterschiedlicher Art und Umfanges – ergänzt41, eröffnen sich neue Möglichkeiten für eine Interaktion der Nutzer mit den Objekten. Somit kann auch das nicht im Welterbe eingeschlossene Kastell Boiodurum als „Digital Heritage“42 einen Teil zur Geschichtsvermittlung und damit dem Geschichtsverständnis der Menschen beitragen. Damit ist es möglich das Interesse der Bevölkerung zu wecken und das Kulturgut – ob Weltkulturerbe oder nicht – dauerhaft zu erhalten.
Abbildungsverzeichnis #
Abbildung 1: Allgemeiner Aufbau einer Fibel. Eigene Darstellung basierend auf Christoph Hinker, Ausgewählte Typologien provinzialrömischer Kleinfunde. Eine theoretische und praktische Einführung (= Beiträge zur Archäologie/Contributions to Archaeology 8), Wien/Berlin/Münster 2013, S. 243, Abb. 41, unter Verwendung einer Fotografie der im Projekt digitalisierten Fibel Nr. 6. Fotografie: Projektteam, 13.07.2022.
Abbildung 2: Die ausgewählten, digitalisierten Fibeln. Eigene Darstellung unter Verwendung von Fotografien der im Projekt digitalisierten Fibeln 1-9 (excl. 5). Fotografien: Projektteam, 13.07.2022.
Abbildung 3: Erfassung mit dem Artec Space Spider Aufbau. Eigene Darstellung unter Verwendung von Fotografien des Digitalisierungsprozesses. Fotografien: Elisabeth Huber, 21.06.2022 sowie 29.06.2022.
Abbildung 4: Ausgewählte Schritte des Bearbeitungsprozesses: Editing (a), alignment (b), fertiges Modell (c), Modell mit Textur (d). Eigene Darstellung unter Verwendung von während des Projekts aufgenommener Screenshots. Screenshots: Projektteam, 22.06.2022 sowie 13.07.2022.
Anhang – Metadaten der Fibeln / Beschreibung der Fibeln #
Fibel Nr. | Typ | Fundort | Fundzeit | ungefähre Maße (LBH [mm]) | Material | Konstruktion | Datierung | Anmerkung | Verweis |
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1 | Kräftig profilierte Fibel | PA Boiod | 1997 | 45 x 10 x 18 | Bronze | 2. Jh./1. Hälfte 3. Jh. | Inn PA Boiod 1997 #5 | ||
2 | Pferdchenfibel | PA Boiod | 1997 | 35 x B x 28 | Bronze | zweigliedrig; Spirale | 2. Jh./1. Hälfte 3. Jh. | Inn PA Boiod 1997 #65 | |
3 | Pferdchenfibel | PA Boiod | 1998 | 32 x 20 x H | Bronze | zweigliedrig; Spirale | 2. Jh./1. Hälfte 3. Jh. | Inn PA Boiod 1997 #129 | |
4 | “Spiralfibel” | PA Boiod | 1998 | 43 x B x 25 | Bronze verzinnt | zweigliedrig; Spirale | 2. Jh./1. Hälfte 3. Jh. | vollständig erhalten | Inn PA Boiod 1997 #115 |
6 | Kräftig profilierte Fibel | PA Boiod | Kastellgrabung Engeb. 1904-1911 | 63 x 22 x 22 | Bronze | zweigliedrig; Spirale; mit Stützplatte | vmtl. 2. Jh. | vollständig erhalten | Schönberger 1956, Abb. 12.1 |
7 | Kräftig profilierte Fibel | PA Boiod | Kastellgrabung Engeb. 1904-1911 | 42 x 10 x 15 | Bronze | zweigliedrig; Spirale; mit Stützplatte | vmtl. 2. Jh. | Schönberger 1956, Abb. 12.2 | |
8 | Kniefibel mit halbrunder Kopfplatte | PA Boiod | Kastellgrabung Engeb. 1904-1911 | 45 x 20 x 25 | Bronze | zweigliedrig; Spirale | Mitte 2. - Mitte 3. Jh. | Schönberger 1956, Abb. 12.10 | |
9 | Kräftig profilierte Fibel | PA Boiod | Grabung Paradiesgarten 2018 | 55 x 22 x 28 | Bronze | zweigliedrig; Spirale; mit Stützplatte | vmtl. 2. Jh. | vollständig erhalten, restauriert |
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Bayerisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK), Donaulimes wird UNESCO-Welterbe, URL: https://www.stmwk.bayern.de/pressemitteilung/12313/nr-182-vom-30-07-2021.html (letzter Zugriff: 22.08.2023). ↩︎
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UNESCO, Donaulimes als UNESCO-Welterbe anerkannt, URL: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/donaulimes-als-unesco-welterbe-anerkannt-0 (letzter Zugriff: 22.08.2023); Vgl. zudem UNESCO, Einzigartige Militärarchitektur aus der Blütezeit Roms, URL: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-deutschland/grenzen-des-roemischen-reiches (letzter Zugriff: 22.08.2023); UNESCO, Niedergermanischer Limes: nasse Grenze von Rheinland-Pfalz bis zur Nordsee, URL: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-deutschland/niedergermanischer-limes (letzter Zugriff: 22.08.2023). ↩︎
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Günther Moosbauer / René Ployer, Der Donaulimes in Bayern und Österreich, in: Archäologie in Deutschland 5 (2015) S. 36-39, hier S. 36. ↩︎
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Passauer Neue Presse (PNP), Boiodurum aus Welterbe-Antrag gestrichen, URL: https://www.pnp.de/archiv/1/boiodurum-aus-welterbe-antrag-gestrichen-7518863 (letzter Zugriff: 22.08.2023). ↩︎
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Der Name wurde wohl von der keltischen Siedlung übernommen. Vgl. Günther Moosbauer, Passau – Boiodurum, in: Verena Gassner / Andreas Pülz (Hg.), Der römische Limes in Österreich. Führer zu den archäologischen Denkmälern, Wien 2018, S. 130-133, hier S. 130. ↩︎
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Vgl. Hans Schönberger, Das Römerkastell Boiodurum-Beiderwies zu Passau-Innstadt, in: Saalburgmuseum (Hg.), Saalburg Jahrbuch 15, Berlin 1956, S. 75.; Mario Bloier, Boiodurum. Forschungsberichte – Befunde – Rekonstruktion, in: Passauer Jahrbuch 55 (2013) S. 25-63. ↩︎
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Vgl. Albrecht Aign, Das Castellum Boiodurum in Passau-Rosenau, Sonderdruck aus dem Jahresbericht Gymnasium Passau 1955/56, S. 8 f; Schönberger, Römerkastell (wie Anm. 6), S. 55 ff.; Mario Bl ↩︎
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Vgl. Aign, Castellum Boiodurum (wie Anm. 7), S. 8 f; Schönberger, Römerkastell (wie Anm. 6), S. 55 ff. ↩︎
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Vgl. die Ausführungen in Aign, Castellum Boiodurum (wie Anm. 7), S. 2 f. Zusätzlich Jörg-Peter Niemeier / Hartmut Wolff / Helmut Bender, Im Römischen Reich, in: Egon Boshof et al. (Hgg.), Geschichte der Stadt Passau, Regensburg 22003, S. 29-58, hier S. 36. ↩︎
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Stowasser 2016, S. 740, s. v. vicus. ↩︎
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Die letzte gefundene Münze wurde auf 253/268 n. Chr. datiert. Vgl. Aign, Castellum Boiodurum (wie Anm. 7), S. 3. ↩︎
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Vgl. Schönberger, Römerkastell (wie Anm. 6), S. 45; Aign, Castellum Boiodurum (wie Anm. 7), S. 5 f. ↩︎
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Vgl. Aign, Castellum Boiodurum (wie Anm. 7), S. 12. ↩︎
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Vgl. Walter Wandling, Untersuchungen im Römerkastell Boiodurum, in: Ostbairische Grenzmarken 29 (1987) S. 204-208 sowie Moosbauer, Passau-Boiodurum (wie Anm. 5), S. 132. ↩︎
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Der vorliegende, auf der Projektarbeit basierende Artikel wurde unter Anleitung und mit Unterstützung von Frau Nina Kunze verfasst, der ich herzlich für die wertvollen Anregungen danken möchte. Gedankt sei auch Herrn Dr. Thomas Maurer von der Stadtarchäologie Passau für die Bereitstellung der Fibeln sowie die inhaltlichen Hinweise. Schließlich gilt mein Dank den Kommilitoninnen Alexia Seguin und Hannah Schweiger für die produktive Zusammenarbeit im Digitalisierungsprojekt. ↩︎
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Vgl. Christoph Hinker, Ausgewählte Topologien provinzialrömischer Kleinfunde. Eine theoretische und praktische Einführung (= Beiträge zur Archäologie 8), Wien/Berlin/Münster 2013, S. 240. ↩︎
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Ronald Heynowski, Fibeln. Erkennen – bestimmen – beschreiben (= Bestimmungsbuch Archäologie 1), Berlin/München 2012, S. 11 sowie S. 33. Vgl. ebenso Jasper von Richthofen, Fibelgebrauch – gebrauchte Fibeln. Studien an Fibeln der älteren Römischen Kaiserzeit (= Archäologische Berichte 13), Heidelberg 2017, S. 55. ↩︎
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Allerdings sind die Datierungsbereiche bei Fibeln sehr grob. Vgl. Rudolf Fellmann, Die Archäologie der römischen Provinzen, in: Fritz Graf, Einleitung in die Lateinische Philologie, Berlin/Boston 1997, S. 655-669, hier S. 662. ↩︎
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Für den folgenden Abschnitt: Vgl. Hinker, Topologien (wie Anm. 15), S. 241 ff.; Heynowski, Fibeln (wie Anm. 16), S. 33. ↩︎
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Die Klassifikation wurde grundlegend in dem Werk des schwedischen Prähistorikers Oscar Almgren, Studien über nordeuropäische Fibelformen der ersten nachchristlichen Jahrhunderte mit Berücksichtigung der provinzialrömischen und südrussischen Formen, Stockholm 1897 erarbeitet. Vgl. ebenso Hinker, Topologien (wie Anm. 15), S. 240-265 oder Heynowski, Fibeln (wie Anm. 16). ↩︎
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Zusätzlich wurde ein auf dem Leihzettel als „Delphinfibel“ (Nr. 5) ausgewiesenes Artefakt digitalisiert. Da es sich bei diesem laut Stadtarchäologe jedoch um einen Beschlag handelt, soll es für diese Arbeit vernachlässigt werden. ↩︎
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Jörg-Peter Niemeier, B.2.8 Fibel, in: Max Brunner (Hg.), Passau Mythos & Geschichte. Begleitband zur Ausstellung im Oberhausmuseum Passau, Passau 2007, S. 20. ↩︎
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Vgl. Schönberger, Römerkastell (wie Anm. 6), S. 60. ↩︎
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Vgl. Hinker, Topologien (wie Anm. 15), S. 245 f. ↩︎
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Vgl. Schönberger, Römerkastell (wie Anm. 6), S. 60 sowie Hinker, Topologien (wie Anm. 15), S. 262 ff. ↩︎
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Almgren, Studien (wie Anm. 19), S. 48. ↩︎
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Vgl. Almgren, Studien (wie Anm. 19), S. 53. ↩︎
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Vgl. Heynowski, Fibeln (wie Anm. 16), S. 115 f. und S. 117. ↩︎
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Vgl. Artec3D, Artec Space Spider, URL: https://www.artec3d.com/de/portable-3d-scanners/artec-spider (letzter Zugriff: 22.08.2023). ↩︎
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Vgl. Artec3D, Artec Space Spider, URL: https://www.artec3d.com/de/portable-3d-scanners/artec-spider (letzter Zugriff: 22.08.2023); Artec3D, Space Spider Broschüre, S. 2. URL: https://cdn.artec3d.com/pdf/Artec3D-SpaceSpider-de.pdf (letzter Zugriff: 22.08.2023). ↩︎
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Mostafa Ebrahim, 3D Laser Scanners: History, Applications, and Future, o. O. 2011, S. 20. ↩︎
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Eine Einführung in die Technologien des 3D Laserscannings bietet z. B. Heritage England (Hg.), 3D Laser Scanning für Heritage. Advice and Guidance on the Use of Laser Scanning in Archaeology and Architecture, Swindon 2018. Außerdem Christoph Schmalz, Robust Single-Shot Structured Light 3D Scanning [Dissertation], Erlangen-Nürnberg 2011. ↩︎
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Für genauere Informationen zum Prozess in der Software: Artec Studio 14. Bedienungshandbuch, URL: http://docs.artec-group.com/as/14/de/_downloads/e903856b7f4205cf5a25a2822ce2ce27/Manual-14-DE.pdf (letzter Zugriff: 22.08.2023). ↩︎
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Beim Space Spider ergibt sich eine „0.05 mm accuracy and an impressive 0.1 mm resolution“. Artec3D, Space Spider Broschüre, URL: https://cdn.artec3d.com/pdf/Artec3D-SpaceSpider-de.pdf (letzter Zugriff: 22.08.2023), S. 4. ↩︎
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Andrea May, Vom Umgang mit einem „unsichtbaren“ Welterbe am Beispiel des Limes in Mittelfranken. Eine Einführung, in: Bezirk Mittelfranken (Hg.), Der Limes. Rekonstruktionen, Nachbauten und andere Visualisierungsmöglichkeiten (= Geschichte und Kultur in Mittelfranken 6), Baden-Baden 2019, S. 7-14, hier S. 7. ↩︎
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Andreas Thiel, Verpflichtung und Chance für die Denkmalpflege. Die Aufnahme des Limes in die Welterbe-Liste der UNESCO, in: Denkmalpflege in Baden-Württemberg 34 (3) (2005) S. 18-124, hier S. 118. ↩︎
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Eine Frage vor der man auch schon bei der Umsetzung des Limes-Welterbes oder des Hadrianswalls im UK stand. Vgl. Christof Flügel, Den Limes neu denken, in: Archäologie in Deutschland 4 (2017). ↩︎
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Vgl. May, Umgang Welterbe (wie Anm. 34), S. 8. ↩︎
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Cristiano Bianchi, Making Online Monuments More Acccessible Through Interface Design, in: Lindsay MacDonald (Hg.), Digital Heritage. Applying Digital Imaging to Cultural Heritage, Oxford/Burlington 2006, S. 445-466, hier S. 452. ↩︎
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Unter Storytelling im historischen Kontext versteht man die Kommunikation geschichtlicher Zusammenhänge, Prozesse und Ereignisse, aufbereitet in Form von Geschichten/Erzählungen. Durch die positiven Auswirkungen des Storytellings auf Verständlichkeit, Erinnerungsumfang und Überzeugungskraft der vermittelten Inhalte werden Ziele der Wissenschaftskommunikation unterstützt. Vgl. Christian Ameseder / Silvia Ettl-Huber, Die Wirkung von Storytelling in der Wissenschafts-PR, in: Cathrin Christoph / Annika Schach (Hgg.), Handbuch Sprache in den Public Relations. Theoretische Ansätze – Handlungsfelder – Textsorten (= Springer Reference Sozialwissenschaften), Wiesbaden 2017. Des weiteren Mirjam Vosmeer / Lissa Holloway-Attaway (Hgg.), Interactive Storytelling. 15th International Conference on Interactive Digital Storytelling, ICIDS 2022 Santa Cruz, CA, USA, December 4-7, 2022, Proceedings (= Lecture Notes in Computer Science 13762), Cham 2022. Zu Storytelling im non-fiktionalen Bereich vgl. Artur Lugmayer et al, Serious Storytelling – a first definition and review, in: Multimedia Tools and Applications 76 (14) (2017), S. 15707 – 15733. Digitales Storytelling erweitert das Erzählen von Geschichten um den technologischen Aspekt und kann in verschiedensten Rahmen angewendet werden, darunter in der Geschichtsvermittlung. Dazu bspw. Christina Fisanick / Robert O. Stakeley, Digital Storytelling as Public History. A Guidebook for Educators, New York 2020. ↩︎
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Vgl. dazu bspw. Gabriele Neher, Telling Difficult Stories: VR, Storytelling and Active Audience Engagement in Heritage Sites and Museums, in: Eugene Ch’ng et al. (Hg.), Visual Heritage: Digital Approaches in Heritage Science, Cham 2022, S. 509-526; Eugene Ch’ng, Virtual Environments as Memory Anchors, in: Eugene Ch’ng et al. (Hg.), Visual Heritage: Digital Approaches in Heritage Science, Cham 2022, S.527-544; Horst Kremers (Hg.), Digital Cultural Heritage, Cham 2020; Maria Alvarez / Linde Egberts (Hg.), Heritage and Tourism. Places, Imageries and the Digital Age, Amsterdam 2018. ↩︎
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Bianchi, Online Monuments (wie Anm. 38), S. 448 f. ↩︎